Das Wahljahr im Fokus. Diakonisches Werk Bayern übernimmt Vorsitz in der Freien Wohlfahrtspflege Bayern

München/Nürnberg, 17. Januar 2023 – Turnusgemäß übernimmt das Diakonische Werk Bayern heute den Vorsitz der Freien Wohlfahrtspflege Bayern. Bis Januar 2024 ist damit die Präsidentin des Diakonischen Werks Bayern, Dr. Sabine Weingärtner, die Vorsitzende der Freien Wohlfahrtspflege. In ihr sind die sechs bayerischen Spitzenverbände Arbeiterwohlfahrt (AWO), Bayerisches Rotes Kreuz (BRK), Caritas, Diakonie, Paritätischer in Bayern und der Landesverband der israelitischen Kultusgemeinden organisiert. Weingärtner folgt auf Nicole Schley und Stefan Wolfshörndl, die Landesvorsitzenden der AWO, die für das kommende Jahr den stellvertretenden Vorsitz übernehmen werden.

„Im Wahljahr möchten wir die sozialen Themen so stark machen, dass auch sie für die Wahlentscheidung eine Rolle spielen“, kündigte Weingärtner heute in München an. Im Mittelpunkt sollen die Folgen der Corona- und der Energiekrise für die Sozialwirtschaft in Bayern sowie der Fachkräftemangel insbesondere in der Pflege stehen. „Immer häufiger müssen soziale Dienste ihre Angebote einschränken oder gar aufgeben,“ so Weingärtner. Dies gelte bspw. für Einrichtungen der Altenhilfe ebenso wie für Beratungsdienste.  Die Angebote der in der Freien Wohlfahrt organisierten Verbände würden jedoch maßgeblich zum Erhalt der öffentlichen Daseinsvorsorge beitragen. „Wir sind damit zentraler Bestandteil der sozialen Infrastruktur im Freistaat. Von den Parteien erwarten wir im Landtagswahlkampf darum qualifizierte Lösungsvorschläge.“ Seitens der Verbände sei der Gesprächsbedarf und die gemeinsame Entwicklung von Lösungen groß.

Die scheidenden Vorsitzenden Schley und Wolfshörndl erinnerten daran, dass es nach den Jahren der Pandemie mehr als überfällig sei, die Aufwertung von sozialen und pflegerischen Berufen ganz oben auf die politische Agenda zu setzen. Und zwar nicht nur die der Pflegeberufe, sondern aller Sozialberufe - also auch Erzieher:innenberufe, Sozialpädagog:innen oder Lehrkräfte. „Die Pandemie hat deutlich gezeigt: Ohne soziale und pflegerische Versorgung kann unsere Wirtschaft, kann unsere Gesellschaft nicht existieren.“

 

In der Freien Wohlfahrtspflege Bayern sind das Bayerische Rotes Kreuz, die Arbeiterwohlfahrt, der Landes-Caritasverband Bayern, die Diakonie Bayern, der Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern und der Paritätische Wohlfahrtsverband Bayern organisiert.

Gemeinsam erbringen die Verbände mit über 455.000 hauptamtlichen und rund 136.500 ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen rund 75 Prozent aller sozialen Dienstleistungen in Bayern. Rund sechs Prozent aller Beschäftigten im Freistaat, davon allein rund 95.000 in Pflegeheimen und weitere ca. 86.000 in Kindertagesstätten, arbeiten in der Sozialwirtschaft. Als Verband unterstützt die Freie Wohlfahrtspflege Bayern ihre Mitglieder durch Koordination und Absprachen bei der Realisierung von Zielen, mit denen sie ihren Beitrag dazu leisten, Bayern sozial zu gestalten.