Starke Familien – Fundament unserer Gesellschaft

Pressemitteilung zum Interationalen Tag der Familie am 15. Mai

München, 15. Mai 2025 – „Wie können Familien in ihrem Alltag und in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt werden?“ – Diese Frage stand im Mittelpunkt der heutigen Diskussionsveranstaltung der Freien Wohlfahrtspflege Bayern in Kooperation mit der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Familienfragen (eaf bayern) anlässlich des Internationalen Tags der Familie. Die Fachkräfte, die täglich mit Familien arbeiten, waren sich einig, dass es drei Dinge braucht: Zeit, Geld und eine verlässliche Infrastruktur.

Familien stehen heute vor vielfältigen Herausforderungen. Laut einer Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) aus dem Jahr 2022 berichten 45 Prozent der Eltern, dass sie sich durch die Belastungen im Alltag häufig überfordert fühlen. Die psychische Belastung vieler Familien ist durch die Corona-Pandemie und die folgenden Krisen enorm gestiegen. Diese Belastungen wirken sich sowohl auf die Eltern als auch auf die Kinder aus und können langfristige Folgen für die psychische Gesundheit haben. Besonders hoch ist die Belastung für Eltern mit Kindern mit besonderem Förderbedarf.

Zu Beginn der Veranstaltung gab Prof. Dr. Rita Braches-Chyrek von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg Einblicke in die Studien des Bayerischen Forschungsverbunds „For Familiy“ mit Fokus auf „Kindheit und Familienleben“ sowie „Familienleitbilder von Fachkräften Sozialer Arbeit“. „Familie ist emotional hoch aufgeladen, wie bspw. Leitbilder von der ‚guten Familie‘, ‚guter Elternschaft‘ zeigen“, so Braches-Chyrek. Weniger untersucht sind Familienbilder aus der Perspektive der Kinder. Hier setzt eines der Forschungsprojekte im Rahmen von „For Familiy“ an.

In der Diskussion wurde deutlich, wie wichtig es ist, Familien niedrigschwellig und so früh wie möglich zu erreichen und rechtzeitig Unterstützung anzubieten, bevor die Belastung und die Not zu groß und die Kosten für Unterstützungsmaßnahmen noch teurer werden. „Leider gehören die niedrigschwelligen, präventiven Angebote zu den sogenannten freiwilligen Leistungen der Kommunen, bei denen angesichts der finanziellen Belastung der öffentlichen Haushalte als erstes gespart wird“, beklagt Dr. Andreas Magg, Vorsitzender der Freien Wohlfahrtspflege Bayern. „Die langfristigen Folgekosten z.B. für die Jugendhilfe oder das Gesundheitswesen geraten dabei völlig aus dem Blick. Die Einrichtungen für Familien müssen auskömmlich und verlässlich finanziert werden“, fordert Magg. In der Diskussion waren sich alle einig, das niedrigschwellige Angebote wie die Familienbildung zur Pflichtleistung werden müssen.

Darüber hinaus braucht es dringend eine Stärkung der Angebote für Kinder mit besonderem Förderbedarf. Eltern finden immer öfter keinen Platz für ihre Kinder in einer Betreuungseinrichtung oder gar einen Platz in einer Förderschule. Das ist eine enorme Belastung für diese Familien. Gerade die Familien, die Unterstützung am dringendsten benötigen, sollten in unserer Gesellschaft unbürokratisch und flächendeckend Hilfsangebote und Unterstützung finden.

„Unser Ziel ist es, gemeinsam sicherzustellen, dass Familien die nötige Unterstützung bekommen, um ihre Kinder optimal zu begleiten und zu fördern. Denn starke Familien bilden das Fundament unserer Gesellschaft und einer stabilen Demokratie,“ so Dr. Andreas Magg abschließend.
In der Freien Wohlfahrtspflege Bayern sind das Bayerisches Rotes Kreuz, die Arbeiterwohlfahrt, der Landes-Caritasverband Bayern, die Diakonie Bayern, der Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern und der Paritätische Wohlfahrtsverband Bayern organisiert. Gemeinsam er-bringen die Verbände rund 75% aller sozialen Dienstleistungen in Bayern. Als Verband unterstützt die Freie Wohlfahrtspflege Bayern ihre Mitglieder durch Koordination und Absprachen bei der Realisierung von Zielen, mit denen sie ihren Beitrag dazu leisten, Bayern sozial zu gestalten.